Land (Stadt Fluss)

 

 

Produktion von Kötter/Seidl

Musikfest Frankfurt, Mousonturm / BAM!, sophiensaele Berlin - September 2018

 

Was wird aus unserem Land, wenn die Zukunft unseres Planeten - wie man hört - in den Städten liegt?

Die Szene ist in Dehrn, auf der Wiese beim Johannishof. Dehrn ist ein Teil von Runkel, auf dem hessischen Land. Das Land ist fundamental zweideutig. Man kann aufs Land und ins Land. Es gibt das Land im Gegensatz zur Stadt und das Land im Gegensatz zum Meer. Und es gibt das Land, das wie eine Stadt gegründet wird.

Noch liegt der Johannishof brach, nur wenige hundert Meter entfernt vom großen Kalksteinbruch der Firma Schäfer Kalk. Die betreibt auch auf der Krim einen Steinbruch.

Der 89jährige Richard Geis öffnet noch einmal seinen Hof der Welt. Und die Wiese verlängert sich ins Theater. Und unter der Wiese liegt die Gas-Pipeline.

In Land (Stadt Fluss), dem zweiten Teil ihrer Trilogie, ziehen Kötter/Seidl aufs Land und nehmen sich fünf Stunden Zeit. Zeit fürs Musizieren, Arbeiten und Kochen, fürs Länder gründen und Bücher lesen.

Wie schon im ersten Teil der Trilogie Stadt (Land Fluss)holen Kötter / Seidl in Land (Stadt Fluss) den Außenraum in den Innenraum und thematisieren die Bühne als Raum des temporären Zusammenlebens von Darstellern, Musikern und Publikum. Wurde das Publikum bei Stadt noch imaginär auf den Vorplatz einer Unterkunft für Geflüchtete auf dem Brachland der Hamburger Hafencity geführt, so begeben sich die Besucher von Land (Stadt Fluss) für fünf Stunden auf die Weiden rund um einen Aussiedlerhof auf dem Land zwischen Frankfurt und Köln. Land (Stadt Fluss) ist eine Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller und Rechtswissenschaftler Fabian Steinhauer.

Was wird aus der Stadt, wenn die Zukunft unseres Theaters – wie man hört – auf dem Land liegt?

 

Künstlerische Leitung: Daniel Kötter, Hannes Seidl

Bühne und Ausstattung: Elisa Limberg

Künstlerische Produktion: Mariam Kamiab

Libretto: Fabian Steinhauer

Produktionsleitung: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro

 

"Der Städter verlässt dieses 'Land' nach fünf Stunden so erholt wie nach einem Ausflug." Doris Kösterke, FAZ 
"Das Ganze ein subtiles und doch entschiedenes Poröswerden der Grenze von filmisch vermittelter Landwirklichkeit und städtischem Theaterraum. Eine ungemeine atmosphärische Verdichtung. Bukolisches, pastorales Zwischenreich, eine Transitzone der ganz alten und der neuesten Welt." Bernhard Uske, FR